Suchmaschinen für Dozenten

16.12.2002, 11 Uhr - Die Bildungsgruppe


Suchmaschinen für Dozenten
(press1: iBOT) - Der deutsche Weiterbildungsmarkt boomt. Eine halbe Millionen Beschäftigte tummeln sich dort. Davon sind zwei Drittel als Dozentinnen und Dozenten aktiv, schätzt Marco Ripanti, selbst Dozent seit fünf Jahren und heute Geschäftsführer der Bildungsgruppe. Allerdings schlägt sich die schlechte Stimmung in der Wirtschaft zunehmend auch auf die Situation in der Weiterbildungsbranche nieder. Die Auftragslage ist weder bei Weiterbildungsanbietern noch bei einzelnen Dozentinnen und Dozenten ergiebig. Mit der Euroeinführung wurden Honorarsätze gerundet - nach unten. Eine Studie des Instituts für interdisziplinäre Wirtschafts- und Sozialforschung, IWS, von April 2002 zeigt, dass das Geschäft mit der Weiterbildung 2002 stark rückläufig ist.
Noch haben sich in der Weiterbildungsbranche keine Qualitätsstandards durchgesetzt. Diesen Zustand spiegelt die gewaltige Bandbreite der Honorarstundensätze. Laut einer Gulp Stundensatzauswertung von April 2002, kostet eine IT-Stunde irgendwo zwischen 30 Euro und 130 Euro.
Die bildungsinteressierten Kundinnen und Kunden werden anspruchsvoller und vergleichen Preise: das Produkt "Weiterbildung" hat an Exklusivität verloren und unterliegt den Marktprinzipien. Dumping-Angebote einzelner Dozentinnen und Dozenten führen zu einem harten Wettbewerb. Insgesamt stagnieren die Honorare. Im Jahr 2000 setzten 35 Prozent der Dozentinnen und Dozenten höhere Honorare bei ihren Auftraggebern durch, 2001 sind es mit 18 Prozent bedeutend weniger, so die Ergebnisse der aktuellen Managerseminare Trendanalyse 2002. Ripanti sieht als eine Ursache für stagnierende Honorarsätze hohe Provisionen im Vermittlergeschäft. Vermittlerprovisionen wollen immer weniger Dozentinnen und Dozenten zahlen. Sie suchen neue Möglichkeiten sich selbst zu vermarkten. Das Resultat sind Gründungen zahlreicher Netzwerke und kleiner Zusammenschlüsse von Dozentinnen und Dozenten, die mehr und mehr das Internet als Marketingplattform nutzen. Allerdings wird nicht jede Website von den suchenden Personalern auch gefunden. Nicht etwa weil diese sich im Internet nicht auskennen, sondern weil Know-how und Ressourcen für professionelle online-Vermarktung der Websites fehlen. In Deutschland gibt es online zwei verschiedene Trainerdatenbanken (Dozenten-Boerse.de und Trainer.de), die Mitgliedsbeiträge nehmen und sich dafür kompetent für die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Website einsetzen anstatt für jeden Auftrag Provision zu kassieren. Die Dozentinnen und Dozenten kümmern sich nur um den eigenen Datenbankeintrag.
Die jüngste Datenbank in Deutschland, die Dozenten-Boerse, bietet besondere Funktionalitäten an: für Unternehmen gratis die Dozentenanfrage per Klick, für Dozentinnen und Dozenten die Bewerbung per Klick und den Verfügbarkeitskalender.
Die Trendanalyse 2002 zeigt, dass Dozenten für Akquisition und Marketing 15 Prozent ihrer Zeit opfern. Für Schulungen sind es 36 Prozent. Laut IWS-Studie ist Mund-zu-Mund-Propaganda der beliebteste Vertriebsweg - ein Kommunikationskonzept dessen Wirkung nicht messbar ist. Die persönliche Kundenansprache ist der zweitliebste Vertriebsweg. Der direkte und günstige Weg über das Internet wird scheinbar (noch) nicht als wichtiger Vertriebskanal erkannt. Aber alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Dozentinnen und Dozenten das Internet für sich entdecken. Drei Monaten nach Start der Dozenten-Boerse bildet sich in der neuen Jobbörse für Dozentinnen, Dozenten und Unternehmen ein neues (bisher) deutschlandweites Netzwerk heraus. In der Dozenten-Boerse werden zu 21 Prozent Dozentinnen und Dozenten für IT gesucht, zu 19 Prozent für Management und Unternehmensführung und zu elf Prozent für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung. 23 Prozent der Dozentinnen und Dozenten in der Dozenten-Boerse bieten MS-Office an, 19 Prozent offerieren Management und Unternehmensführung und 22 Prozent Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung (eigene Statistiken). Angebot und Nachfrage sind in der Dozenten-Boerse für den Themenkomplex Management und Unternehmensführung absolut ausgewogen.
Dozenten-Boersler zahlen keine Provision und profitieren von günstigen Spezialtarifen bei Autovermietung, Buchkauf, Digitaldruck, virtuellem Sekretariat und Mobilfunkanbietern.
Unternehmen haben in der Dozenten-Boerse den nach Themen sortierten Überblick über alle Dozentinnen und Dozenten. Per Mausklick können die Unternehmen direkt Kontakt aufnehmen.
Dozenten spezifizieren in der Dozenten-Boerse Seminarthemen, bestimmen für welche Termine sie sich anbieten und können sich per Mausklick direkt auf die Ausschreibungen der Unternehmen bewerben.
Für ein Dreimonats-Abo zahlen Dozentinnen und Dozenten 39 Euro. Ein Schnäppchen für alle: besonders für die, die beim Wettbewerb bis zu zehn Prozent Provision pro vermittelten Schulungsauftrag blechen müssen. Für Unternehmen auf Dozentensuche ist der Service gratis.
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Marco Ripanti
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