dmmv begrüßt überarbeitetes Urheberrechtsgesetz
08.07.2003, 10 Uhr - Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
dmmv begrüßt überarbeitetes Urheberrechtsgesetz
Verbessertes Verhältnis von Verbraucherrechten und Produzentenschutz
Düsseldorf, 7. Juli 2003. (press1: iBOT) - Der vom Bundestag in der vergangenen Woche angenommene Kompromiss zur Regelung des Urheberechts stößt beim Deutschen Multimedia Verband (dmmv) e.V. auf breite Zustimmung. "Die neue Regelung hat die Rechte der Urheber und Produzenten verbessert. Wir hoffen nun, dass das Unrechtsbewußtsein auf Seiten der Verbraucher in puncto Verbreitung illegaler Inhalte geschärft wird" kommentiert dmmv-Präsident Arndt Groth den durch den Vermittlungsausschuss erarbeiteten Kompromissvorschlag. Dieser sieht vor, das Recht des Einzelnen auf private Kopien zu erhalten, die Vervielfältigung von Raubkopien (insbesondere von Filmen, Musik und Software) jedoch zu erschweren. Der Gesetzentwurf muss nun noch den Bundesrat passieren.
Der dmmv hatte sich in den vergangenen Jahren in zahlreichen Stellungnahmen immer wieder für die Stärkung der Urheberrechte von Produzenten digitaler Werke eingesetzt. Ein im September 2002 vorgelegtes unabhängiges Gutachten hatte dabei noch einmal das Gefährdungspotenzial für die Marktteilnehmer verdeutlicht. "Der neue Gesetzentwurf bietet erstmals eine rechtliche Handhabe gegen die massenhafte Verbreitung und Nutzung von Raubkopien. Wir haben zwar Anlass zur Hoffnung, die wiederholt beobachteten Umsatzeinbussen in der Musik-, Film- und Softwareindustrie zumindest teilweise zu verringern, ob die neue Regelung in der Praxis allerdings tatsächlich greift, muss zum aktuellen Zeitpunkt zumindest stark angezweifelt werden. Zudem herrscht im Hinblick auf den rechtlichen Schutz technischer Schutzvorkehrungen noch erheblicher Anpassungsbedarf seitens des Gesetzgebers" sieht Dr. Christian Dressel, Leiter des dmmv-Arbeitskreises Medienpolitik, die Neuregelung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Insgesamt zeigt er sich hinsichtlich der Fortführung des konstruktiven Dialogs mit den politischen Vertretern sehr zuversichtlich.
Bereits im September wird sich der Bundestag mit der zweiten Stufe der Gesetzesnovellierung befassen. Nach der grundsätzlichen gesetzlichen Regelung, welche Kopien als legal und nicht legal anzusehen sind, werden dann vor allem die Vergütungs- und Verwertungsrechte auf dem Prüfstand stehen. Nachdem die Schiedsstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes Anfang des Jahres eine Pauschalabgabe in Höhe von 12 Euro pro PC-Komplettsystem für angemessen erklärt hatte, stehen nach dem Sommer auch individuelle, an die Nutzungsintensität gekoppelte Abrechnungssysteme zur Debatte. "Wir hoffen, dass die vergleichsweise geringe Pauschalabgabe, die immer dann erhoben werden soll, wenn individuelle Abrechnungen technisch nicht umsetzbar oder zu aufwendig sind, durch geeignete Digital Rights Management-Systeme ergänzt werden kann. Die grundsätzliche Zulässigkeit privater Kopien bleibt dabei erhalten, eine zweigleisige Lösung würde jedoch den individuellen Nutzungsgewohnheiten der Verbraucher stärker gerecht werden" so Friederike Behrends (Bild.T-online.de AG & Co. KG), die ebenfalls dem dmmv-Arbeitskreises Medienpolitik vorsteht.
dmmv-Stellungnahme zur Novellierung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft:
http://www.dmmv.de/de/data/doc/2501_006_035_stellgn_reg_entwurf_020909.doc
Gutachten:
http://www.dmmv.de/shared/data/zip/gutachten.zip
Kontakt:
Deutscher Multimedia Verband (dmmv) e.V.
Christoph Huneke, Pressesprecher
Tel. 0211 600 456 -26, Fax: -33
mailto: huneke@dmmv.de
Die Pressemitteilung mit Umlauten finden Sie unter:
http://www.dmmv.de/de/7_pub/homepagedmmv/presse/pressemitteilungen.cfm
Wir über uns:
Der Deutsche Multimedia Verband (dmmv) e.V. ist Europas mitgliederstärkste Interessen- und Berufsvertretung der Digitalen Wirtschaft. Hierzu gehören alle Marktteilnehmer, deren wesentlicher Geschäftszweck die Schaffung, Entwicklung, Verarbeitung, Veredelung, Speicherung oder Distribution interaktiver digitaler Inhalte, Produkte und Services ist, unabhängig von der technischen Plattform (z.B. Internet, Mobile, etc.).
Die mehr als 1.000 Mitglieder des dmmv sind in den Sektoren Internet- & Multimedia-Dienstleister, Softwareentwickler, Systemhäuser, Zugangsplattformen, Online-Dienste, Internet Angebote (E-Content, E-Commerce, E-Services) tätig. Er vertritt bundesweit insgesamt mehr als 1.400 Unternehmen* der Digitalen Wirtschaft in allen medien- u. ordnungspolitischen Belangen.
Als der maßgebliche Berufsverband der Internet- und Multimedia-Industrie entwickelt der dmmv Aus- u. Weiterbildungsmodelle (mit Zertifizierung zur Qualitätssicherung), Kalkulationsgrundlagen, Musterverträge und Handlungsempfehlungen für die neuen Tätigkeitsfelder. Seine Kernfunktion liegt neben der politischen Arbeit in seiner Leistung als Know-how-Pool, Austauschplattform und Anbieter von Serviceleistungen für seine Mitglieder.
In jedem seiner mehr als 20 Gremien zu Fachthemen bietet der dmmv ein umfassendes Inhalteangebot auf seiner Website (www.dmmv.de
). Mit Foren, Mailinglisten, Votings und Downloads steht den Mitgliedern eine effektive Arbeitsplattform zur Verfügung.
Als Ansprechpartner für Behörden, Presse und andere Branchenvertretungen ist es dem dmmv gelungen, eine starke Interessenvertretung zu schaffen, um dem Bereich der Interaktiven Medien ein für alle Marktteilnehmer ertragreiches Tätigkeitsfeld zu gewährleisten.
Pressekontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Simona Haasz
Kaistr. 14
40221 Düsseldorf
Tel: 0211 60 04 56 26
Fax: 0211 60 04 56 33
presse@bvdw.org
http://www.bvdw.org
- dmmv-Gehaltsspiegel 2002: Jahresgehälter trotz Konsolidierung gestiegen [23.07.2002, 18 Uhr]
- dmmv bietet kostenlose Infos für Existenzgründer [11.07.2002, 12 Uhr]
- Einsendeschluss zum fuehrenden europaeischen Multimedia-Wettbewerb verlaengert [09.07.2002, 18 Uhr]
- dmmv veröffentlicht Stellungnahme zum SMS-Marketing [19.06.2002, 14 Uhr]
- dmmv spricht Empfehlung fuer sauberes Suchmaschinenmarketing aus [19.06.2002, 11 Uhr]
- Vom Dialog zum Roundtable - dmmv und DGB bringen E-Learning-Produzenten und -Nutzer an einen virtuellen Tisch [19.06.2002, 10 Uhr]
- Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia: Keine Lizenzpflicht für Selbstkontrolle im Internet! [14.06.2002, 15 Uhr]
- "Generation M": dmmv zur Personal- und Gehaltsentwicklung in der Digitalen Wirtschaft [14.06.2002, 10 Uhr]
- Noch kein tragfähiges UMTS-Geschäftsmodell in Sicht [11.06.2002, 17 Uhr]
- dmmv veröffentlicht Grundlagenwerk zum Gestalten und Betreiben von Online-Shops [10.06.2002, 13 Uhr]