Ergebnisse der Online Umfrage - Internet Needs & Trends- durch MR&S Market Research & Services und Dr. Niebrügge & Partner
23.02.2000, 00 Uhr - MR&S Market Research & Services GmbH
Das Internet erhält die Gesamtnote „gut“:
Erste Ergebnisse einer qualitativen Online Umfrage zum Thema „Internet Needs and Trends“ durch MR&S Market Research & Services und Dr. Niebrügge & Partner.
Frankfurt, Februar 2000 (iBOT) – Das Internet ist das derzeit am stärksten von Dynamik geprägte Medium. Eine beobachtende Studie zum Umgang der Nutzer mit diesem Medium muß dieser Dynamik Rechnung tragen. Internet Needs and Trends – die erste Studie dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland – fragt zunächst nach den unmittelbaren Bedürfnissen und Wünschen der Internetnutzer und geht anschließend den entscheidenden Schritt weiter: neben der Frage nach der augenblicklichen Zufriedenheit des Nutzers mit dem Inhalt und den Funktionalitäten des Internet sollen die Daten auch ein unmittelbarer Ausdruck von Veränderungswünschen („Needs“) sein. Ergänzt werden diese Fragen nach Verbesserungswünschen durch Fragen nach einer persönlichen Nutzungsprognose („in einem Jahr“) für die unterschiedlichen Aktivitäten im Netz. Dadurch wird die Dynamik noch einmal mehr in die Beobachtung integriert.
Hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
Insgesamt gibt der befragte Teil der Internetgemeinde seinem Medium die Gesamtnote „gut“. D.h., das Internet macht dem Nutzer nicht nur Spaß, es stellt ihm auch eine ausreichende Funktionalität bereit. Überraschenderweise haben weder Geschlecht noch das Alter der Befragungsperson einen nennenswerten Einfluß auf diese Gesamtbeurteilung.
Eine weitere interessante Beobachtung: je länger, je lieber und intensiver – mit wachsender Nutzungszeit wird der Nutzer nicht nur vertrauter, erfahrener und mutiger/experimentierfreudiger im Umgang mit dem neuen Medium, es entwickelt sich gar mehr und mehr zum festen Bestandteil des Alltags.
Dabei lässt sich die Nutzung in fünf unabhängige Faktoren folgender Rangreihe unterteilen:
Wichtigkeit von Funktionalitäten des Internet
(Skala von 1 "unwichtig" bis 5 "sehr wichtig". Hohe Werte bedeuten ein starkes Gewicht.
Private Kommunikation 1999: 3,93
Private Kommunikation 2000: 4,19
Steigerung um: + 0,26
Informationsbeschaffung 1999: 3,48
Informationsbeschaffung 2000: 3,76
Steigerung um: + 0,27
Berufliche Nutzung 1999: 3,25
Berufliche Nutzung 2000: 3,72
Steigerung um: + 0,47
Freizeitgestaltung 1999: 3,07
Freizeitgestaltung 2000: 3,23
Steigerung um: + 0,16
Shopping 1999: 2,93
Shopping 2000: 3,44
Steigerung um: + 0,51
Quelle: Internet Needs and Trends 1/2000,
©MR&S Frankfurt am Main
Die durchgeführte Faktorenanalyse gibt dabei folgenden wichtigen Aufschluss: diese Nutzungsgewohnheiten sind unabhängig voneinander, d.h. sie entwickeln sich potenziell in unterschiedlichem Tempo, werden von unterschiedlichen Menschen in unterschiedlichem Maße genutzt und korrelieren nur schwach miteinander. Im Klartext bedeutet dies: wer seine private Kommunikation über das Netz mehr und mehr ausbaut, geht noch lange nicht verstärkt im Netz einkaufen.
Während die berufliche Nutzung stärker vom Bildungsniveau als vom Alter abhängig ist, zeigt sich, dass die Altersgruppe der 20- bis 24-jährigen im Gegensatz zu Personen über 40 einen hohen Nutzen in der privaten Kommunikation übers Netz findet und auch die Angebote zur Freizeitgestaltung eher wahrnimmt. Hier zeichnet sich zudem ein Einfluss des Geschlechts ab: Frauen nutzen das Netz für die private Kommunikation intensiver als die Männer und nicht so stark freizeitorientiert. Je älter die Nutzer sind und je länger der Zugang zum Internet be-steht, desto wichtiger wird die Informationsbeschaffung, insbesondere bei Selbständigen und leitenden Angestellten. Shopping und andere Bereiche des
E-Commerce variieren demgegenüber nur wenig über alle soziodemografischen Gruppen.
Gefragt nach ihren Bedürfnissen und Wünschen geben die Befragten nach wie vor die zu hohen Kosten zu bedenken, ihr größter Wunsch ist jedoch eine Verbesserung der Übertragungsgeschwindigkeiten. Auch die Themen „Schutz von persönlichen Daten“ und der Wunsch nach „besseren Suchmaschinen“ spielen eine wichtige Rolle. Während die E-Commerce-Angebote durchaus wahrgenommen und genutzt werden, geben die Befragten hier dennoch keine hohe Priorität: der Wunsch nach schnelleren Verbindungen hat noch immer ein viermal so hohes Gewicht wie alle E-Commerce-Angebote zusammen genommen!
Internet Needs and Trends liefert mit den Ergebnissen der ersten Befragungswelle eine Typologie für sechs Nutzertypen, die sich anhand ihrer Nutzungsinten-sität, ihrer dominierenden Nutzungsart, aber auch anhand soziodemografischer Merkmale beschreiben und differenzieren lassen. Die Beobachtung wurde zu einem gegebenen Zeitpunkt in einem von starker Dynamik geprägten Medium gemacht. Künftige Befragungswellen werden Aufschluss darüber geben, inwieweit die hier herauskristallisierten Nutzertypen Bestand haben, verschwinden und/oder durch neue Typen ersetzt bzw. ergänzt werden. Nicht zuletzt sind künftige Nutzer- und Konsumentengruppen stark abhängig von den kommenden Entwicklungen des Internets und deren persönlicher Gewichtung durch den einzelnen Nutzer.
Folgende Segmentierung mag daher als eine Art Grundlinie angesehen werden, die den momentanen Grad an Bedeutung des Internets für den Nutzer dokumentiert und deren Entwicklung den Markt bereits heute brennend interessiert:
Unter den Befragten finden sich in der 1. Befragungswelle 38% Heavy User, für die ein Leben und insbesondere der Beruf ohne die Vorteile dieses Mediums kaum noch denkbar ist. Diese Einstellung teilen sie mit der Gruppe der Jungen Freizeitnutzer (15%), deren Nutzungsschwerpunkt jedoch auf privater Kommunikation und Freizeitgestaltung liegt. Weitere 33% Skeptiker halten das Internet und seine Angebote für durchaus akzeptabel, sie gehören den oberen Altersgruppen an und sind überdurchschnittlich gebildet. Als weiteren Nutzungstyp macht Internet Needs and Trends 9% Zeitvertreiber und Shopper aus. Soziodemografisch finden sich hier überwiegend Männer unterdurchschnittlicher Bildung. Die Gruppe der 3% Ablehner drückt ihre generelle Unzufriedenheit aus und lehnt alle Funktionalitäten ab. Diese Personen sind nicht mit den ferner identifizierten 2% Frustrierten gleichzusetzen, die Angebote im weltweiten Netz durchaus zu nutzen bereit sind, jedoch an der Komplexität des Internet scheitern. Die Personen, die Werbeeinblendungen für eine Belästigung halten, finden sich interessanterweise ebenfalls in dieser Gruppe wieder.
Fazit:
Die Studie Internet Needs and Trends leistet wichtige Pionierarbeit für die Erforschung des Umgangs der Nutzer mit dem rasant sich entwickelnden Medium Internet. Neben der Dokumentation des Status Quo interessiert hier vor allem die persönliche Prognose und Erwartungshaltung der Befragten, wodurch die Studie der Dynamik des Mediums gerecht wird.
Künftige Befragungswellen werden diesen Ansatz weiter bekräftigen. Über die Jahre entsteht somit ein für den Markt unabdingbares weil richtungsweisendes Barometer. Internet Needs and Trends schafft Transparenz für die Interaktion zwischen Markt und Nutzer.
Wenn Sie Interesse an den Umfrage-Ergebnissen haben, wenden Sie sich bitte an Herrn Thomas Aragonés, Geschäftsführer von MR&S Market Research & Services GmbH, Tel.: 069-242665-0.
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