Online-Werbemarkt: Gesundbeten heisst die Devise
23.07.2001, 09 Uhr - HighText Verlag
Online-Werbemarkt: Gesundbeten heisst die Parole
(pres1:iBOT - 23.07.2001) Dem deutschen Online-Werbemarkt hilft offenbar nur noch Gesundbeten: Auch nur halbwegs verlässliche Planungsdaten fehlen den Unternehmen völlig. Das ist der Ergebnis einer Befragung unter deutschen Vermarktern und Mediaplanern von Onlinewerbung, die der HighText Verlag in der aktuellen Ausgabe seines Trendletters iBusiness Executive Summary veröffentlicht.
In einer Kurzumfrage recherchierte die Redaktion bei führenden Vermarktern für Onlinewerbung nach deren Einschätztungen der Entwicklung des Online-Werbemarktes bis Ende 2001. Die Schätzungen liegen zwischen 150 Millionen Euro (Adpepper) und 435 Millonen Euro (Accomm). Medienforscher Helmut Poppe von Poppe Media rechnet sogar mit einem schrumpfenden Online-Werbemarkt: Seiner Meinung nach werden in 2001 nur rund 100 Millionen Euro in Onlinewerbung investiert.
Im letzten Jahr lag das Volumen bei 154 Millionen Euro. Die Einschätzungen schwanken damit zwischen einem Rückgang von 30 und einem Wachstum von fast 200 Prozent für den Gesamtmarkt im Jahr 2001. Zu denken geben sollte bei diesen Ergebnissen zusätzlich, dass das Jahr 2001 bereits zur Hälfte vorbei ist - und nahezu alle Vermarkter im ersten Halbjahr über ein extrem schwaches Geschäft klagen.
Die große Unsicherheit über das tatsächliche Marktvolumen zeigt, wie risikoreich das Geschäft der Vermarkter ist: "An eine solide strategische Planung ist mit solchen Zahlen nicht zu denken. Wer sich auf Basis falscher Kalkulationen in seinen Investitionen übernimmt, gefährdet den Bestand seines Unternehmens. Doch auch übertriebe Zurückhaltung rächt sich mit sinkenden Marktanteilen und unterdurchschnittlichem Wachstum.", resümiert die Redaktion von iBusiness. Auch für werbefinanzierte Onlinemedien kann es derzeit noch keine Entwarnung geben.
Zwar hoffen alle Befragten auf ein besseres 2. Halbjahr, das dann mit frischen Umsätzen die tiefen Löcher in den Umsätzen des ersten zuschütten soll. Die Schwankungsbreite der Nennungen liegt hierbei zwischen 20 und 50 Prozent Zuwachs gegenüber dem 1. Halbjahr 2001. Tatsächliche Anzeichen einer Gesundung des Marktes blieben allerdings bislang aus.
Deutscher Online-Werbemarkt 2001: Gesamtvolumen | |
---|---|
Unternehmen | Schätzung (in Mio. Euro) |
Accom | 435 |
MindShare | 330 |
Universal MacCann | 225 |
DoubleClick | 180 |
AdPepper | 150 |
Poppe Media | 100 |
Quelle: HighText iBusiness. Befragung der Unternehmen im Juni 2001 |
Dass eine der wesentlichen Ursachen des Markteinbruches dem Ausbleiben von Etats aus Unternehmen des sogenannten "New Economy" zugeschrieben werden kann, zeigt der Umstand, dass Mediaplaner mit einem Standbein in der klassischen Werbung die Marktentwicklung wesentlich positiver sehen, als ihre Kollegen von den Vermarktern Doubleclick und Adpepper. Die Investitionen der klassischen Werbungtreibenden entwickeln sich hingegen positiv - wenn auch auf insgesamt niedrigem Niveau. Der Online-Werbekuchen ist aber noch lange nicht groß genug.
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