Studie Wirtschaftsklima interaktive Medien: Stimmung schlechter als Wirklichkeit

22.06.2001, 16 Uhr - HighText Verlag


Studie Wirtschaftsklima interaktive Medien: Stimmung schlechter als Wirklichkeit
(press1: iBOT) - Auf den miesesten Wert seit Start der iBusiness-Panelbefragung ist das interaktive Wirtschaftsklima im Frühsommer 2001 gestürzt. Aber: Die Auftragsbücher sind nach wie vor gefüllt, die Krise ist eher eine der Stimmung als des Business.

Das sind die zwei wichtigsten Ergebnisse der zehnten, halbjährlich durchgeführten Panel-Umfrage, bei der die iBusiness-Redaktion Multimedia-, ECommerce- und Online-Dienstleister und -Agenturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Entwicklung der Auftragslage ihres Unternehmens einerseits und zum generellen Wirtschaftsklima der Branche andererseits befragte.

Im Herbst letzten Jahres hatte sich der Stimmungsumschwung bereits angekündigt. Zum ersten Mal seit Frühjahr 1998 schätzen die Newmedia-Profis das interaktive Wirtschaftsklima allgemein schlechter ein als im Quartal zuvor.

Nun der totale Absturz: Um fast zwei volle Punkte kippte der Index für das Wirtschaftsklima der Gesamtbranche. Und rangiert mit -0,75 erstmals seit fünf Jahren unterhalb des Null-Meridians. In der Skala von plus fünf bis minus fünf schätzten die Geschäftsführer der deutschsprachigen Dienstleistungsunternehmen jedoch die Entwicklung der eigenen Umsätze im letzten Halbjahr durchaus als noch positiv ein. Zwar gab auch dieser Index nach - allerdings mit 1,33 Punkten deutlich weniger als der Gesamtwirtschaftsindex der Multimedia- und Internet-Industrie.

Jedoch zeigt der iBusiness Hype-Index: In fast allen Bereichen sind die Interaktiv-Profis der Überzeugung, dass es der Branche schlecht geht - obwohl die eigenen Wirtschaftszahlen so verheerend gar nicht sind. Wir nennen das negativen Hype. Im Gegensatz zu dem in der Branche in den letzten Jahren verbreiteten positiven Hype ("Mir geht es gut, aber der Branche, hinter den sieben Bergen, geht es noch tausend Mal besser als mir!").

Einzige Ausnahme ist da, wo es den Multimedia-Unternehmen tatsächlich die Bilanz verhagelt hat: bei den eigenen Online-Shops.

Ganz offensichtlich führen die Geschäftsführer dies eher auf eigenes individuelles Versagen als auf eine allgemeine Marktentwicklung zurück. Sie können sich schlicht nicht vorstellen, dass es den anderen Onlineshops ähnlich dreckig geht ...


Große Abweichungen von der Realität sind auch bei Kioskterminal-, ECommerce- und CD-ROM-Projekten sowie beim CD-ROM-Titelpublishing zu beobachten. Hier werden die Märkte für sehr viel schlechter gehalten, als sie den Selbstaussagen zufolge tatsächlich sind.

Die vollständige Analyse ist in der Trendletter iBusiness Executive Summary, Ausgabe 11/2001 nachzulesen. Zu diesem Beitrag ist eine Business-Grafik online abrufbar (http://www.ibusiness.de/charts/?index=975939709   ). Der Abdruck ist gegen Quellenangabe erlaubt. Ein Link auf iBusiness.de wäre nett, ein Beleg auch.

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