Insolvenz der KirchMedia - dmmv: Positive Entwicklung der Medien- und Internetbranche wird nicht behindert
09.04.2002, 21 Uhr - Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
PRESSEMITTEILUNG
Insolvenz der KirchMedia - dmmv: Positive Entwicklung der Medien- und Internetbranche wird nicht behindert
Duesseldorf, 9. April 2002. (press1: iBOT) - Die positive Entwicklung der Medien- und Internetbranche darf nach Ansicht des Deutschen Multimedia Verbandes (dmmv) e.V. durch die Insolvenz der KirchMedia nicht verzögert werden. "Es ist wichtig, dass über eine Auffanggesellschaft schnellstmöglich eine Lösung für die Fortführung des Unternehmens gefunden wird" sagte dmmv-Geschäftsführer Alexander Felsenberg. "Der Markt benötigt jetzt Stabilität." Zudem verweist er darauf, dass die KirchGruppe Werte geschaffen habe, die auch in Zukunft bestehen würden.
Selbst die defizitäre Situation des Pay-TV-Senders Premiere dürfe nicht als Signal verstanden werden, dass in Deutschland zukünftig Bezahlinhalte keine Chance haben, so Felsenberg weiter. Der dmmv weist darauf hin, dass sich bezahlter Content mittelfristig sowohl im Fernsehen als auch im Internet etablieren wird, da bestimmte Angebotsformate anders nicht finanziert werden können. Eine zukünftige Lösung für die KirchGruppe sollte daher nach Auffassung des dmmv auch Geschäftsaktivitäten in diesem Bereich vorsehen. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch der Einsatz internetfähiger Set-Top-Boxen.
Dr. Claudia Rinke, Rechtsanwältin und Mitglied des Arbeitskreises Medienpolitik im dmmv, sagt dazu: "Die aktuelle Situation der KirchGruppe wirft eine Vielzahl lizenz- und insolvenzrechtlicher Fragen auf, welche noch nicht praktisch beantwortet wurden. Die Klärung dieser Fragen sollte jedoch nicht zu lange Zeit in Anspruch nehmen. Es sollte möglichst schnell Rechtssicherheit und somit Sicherheit über die zukünftigen Wettbewerbsbedingungen für andere Medienunternehmen erzielt werden. Dabei ist auch an eine Neuordnung des Medienkartellrechts zu denken." Weiterhin zu berücksichtigen ist die Verbesserung der rechtlichen und technischen Schutzmöglichkeiten für digitale Güter. Der dmmv hat zu diesem Thema gemeinsam mit dem Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) e.V. ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit in Kürze präsentiert.
Der dmmv ist davon überzeugt, dass Deutschland weiterhin ein attraktiver Medienstandort mit dem größten Potenzial in Europa ist. Eine Marktbereinigung bietet auch stets Chancen für Verbesserungen. Nötig ist dafür jedoch ein Dialog von Wirtschaft, Politik und Investoren. In einen solchen Dialog sollte daher schnellstmöglich eingetreten werden, um die weitere Zielrichtung nicht zuletzt für die weitere Entwicklung der KirchMedia abzustimmen.
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Deutscher Multimedia Verband (dmmv) e.V.
Christoph Huneke, Pressesprecher
Tel. 0211 600 456 -26, Fax: -33
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