Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia: Keine Lizenzpflicht für Selbstkontrolle im Internet!
14.06.2002, 15 Uhr - Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
PRESSEMITTEILUNG
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia: Keine Lizenzpflicht für Selbstkontrolle im Internet!
FSM muss andernfalls Selbstkontrollaktivitäten einstellen
(press1: iBOT) - Berlin, 14. Juni 2002
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) e.V., der über 400 Verlage, Rundfunk- und Internetunternehmen angehören, lehnt die Einführung einer Lizenzpflicht für die Selbstkontrolle in Online-Medien weiterhin kategorisch ab. Sollten die Bundesländer an derzeitigen Diskussionsvorschlägen für eine so genannte "regulierte Selbstregulierung" festhalten, so sehe sich die FSM gezwungen, zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrages alle Selbstkontrollaktivitäten einzustellen. Die FSM würde sich in diesem Fall allein auf Beratungstätigkeiten für Mitglieder und die Mitarbeit in nationalen und internationalen Organisationen beschränken. Dies sagte der ehrenamtliche Vorsitzende der FSM, Arthur Waldenberger, unter Verweis auf einen einstimmigen Beschluss der Mitglieder der Selbstkontrolleinrichtung.
"Mit der Einstellung jeglicher Selbstkontrolle würde das Ziel der geplanten Regelung völlig verfehlt", erklärte Waldenberger. Der ursprüngliche Plan der Länder, die Selbstkontrolle zu stärken, sei sehr zu begrüßen. Leider bewirkten die derzeitigen Vorschläge aber das genaue Gegenteil. Waldenberger: "Unsere Mitglieder sehen keinen Sinn in einer Selbstkontrolle, die staatlich reguliert wird. Regulierte Selbstregulierung ist ein Widerspruch in sich. Selbstkontrolle ist die Ausübung von Grundrechten. Es wird daher keinen Antrag auf Erteilung einer Lizenz geben."
Das Ende der Selbstkontrolle im Internet hätte für die Länder drastische Kostensteigerungen zur Folge; die Länder müssten zukünftig die angestrebte Überwachung des Internets aus Steuermitteln finanzieren. Gleichzeitig würden kleine und mittlere Online-Unternehmen ins Ausland abwandern; Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gingen in Deutschland verloren. "Der größte Schaden jedoch droht der Bürgergesellschaft", so Waldenberger. "Fehlende Selbstkontrolle im Internet bedeutet auch, dass den Bürgern ein wichtiger Ansprechpartner für Beschwerden über unzulässige Inhalte im Netz verloren geht."
Nach Auffassung der Mitglieder der FSM würde die Einführung einer Lizenzpflicht für die freiwillige Selbstkontrolle zum Verlust der Autonomie der FSM führen. Die Geschäftsführerin der FSM, Sabine Frank, erläuterte: "Unser Grundsatz ist: Kooperation mit dem Staat ja, Staatsaufsicht nein." Frank weiter: "Es ist nicht zielführend, Instrumente aus dem Rundfunkrecht wie z.B. eine staatliche Lizenz auf Online-Medien zu übertragen."
Die FSM kündigte an, bei einer Anhörung zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag am 18. Juni Vorschläge für einen effektiven Jugendschutz im Internet vorzutragen. Frank: "Wir sind aufgrund der guten Erfahrungen in der Vergangenheit sicher, dass alle Beteiligten gemeinsam effektive Regelungen finden werden, mit denen auch das System der Selbstkontrolle aufrecht erhalten bleiben kann. Dabei muss auch den Besonderheiten des Mediums Internet Rechnung getragen werden."
Kontakt:
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V.
Sabine Frank, Geschäftsführerin
Tel. 030 - 29 35 06 88
E-mail: frank@fsm.de
Presse:
Deutscher Multimedia Verband (dmmv) e.V.
Christoph Huneke, Pressesprecher
Tel. 0211 600 456 -26, Fax: -33
mailto: huneke@dmmv.de
Check Out: http://www.dmmv.de/de/7_pub/homepagedmmv/presse.cfm
Wir über uns:
Der Deutsche Multimedia Verband (dmmv) e.V. ist Europas mitgliederstärkste Interessen- und Berufsvertretung der Digitalen Wirtschaft. Hierzu gehören alle Marktteilnehmer, deren wesentlicher Geschäftszweck die Schaffung, Entwicklung, Verarbeitung, Veredelung, Speicherung oder Distribution interaktiver digitaler Inhalte, Produkte und Services ist, unabhängig von der technischen Plattform (z.B. Internet, Mobile, etc.).
Die mehr als 1.300 Mitglieder des dmmv sind in den Sektoren Internet- & Multimedia-Dienstleister, Softwareentwickler, Systemhäuser, Zugangsplattformen, Online-Diente, Internet Agenbote (E-Content, E-Commerce, E-Services) tätig. Er vertritt bundesweit insgesamt mehr als 1.700 Unternehmen* der Digitalen Wirtschaft in allen medien- u. ordnungspolitischen Belangen.
Als der maßgebliche Berufsverband der Internet- und Multimedia-Industrie entwickelt der dmmv Aus- u. Weiterbildungsmodelle (mit Zertifizierung zur Qualitätssicherung), Kalkulationsgrundlagen, Musterverträge und Handlungsempfehlungen für die neuen Tätigkeitsfelder. Seine Kernfunktion liegt neben der politischen Arbeit in seiner Leistung als Know-how-Pool, Austauschplattform und Anbieter von Serviceleistungen für seine Mitglieder.
In jedem seiner über 30 Gremien zu Fachthemen bietet der dmmv ein umfassendes Inhalteangebot auf seiner Website (www.dmmv.de). Mit Foren, Mailinglisten, Voting und Downloads steht den Mitgliedern eine effektive Arbeitsplattform zur Verfügung.
Als Ansprechpartner für Behörden, Presse und andere Branchenvertretungen ist es dem dmmv gelungen, ein starke Interessenvertretung zu schaffen, um dem Bereich der Interaktiven Medien ein für alle Marktteilnehmer ertragreiches Tätigkeitsfeld zu gewährleisten.
Pressekontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Simona Haasz
Kaistr. 14
40221 Düsseldorf
Tel: 0211 60 04 56 26
Fax: 0211 60 04 56 33
presse@bvdw.org
http://www.bvdw.org
- 2008 zahlreiche Personaleinstellungen im E-Commerce geplant [06.11.2007, 11 Uhr]
- Digitale Wirtschaft bietet attraktive Arbeitgeber und Tätigkeitsfelder [30.10.2007, 17 Uhr]
- FSM kooptiert BVDW-Geschäftsführerin Tanja Feller in den Vorstand [29.10.2007, 11 Uhr]
- Jetzt bewerben! European Seal Of E-Excellence 2008 [26.10.2007, 14 Uhr]
- BVDW wird ideeller Träger des Studiengangs Online Marketing [22.10.2007, 14 Uhr]
- Expertenumfrage zum Geschäftsklima im E-Commerce gestartet [19.10.2007, 08 Uhr]
- Arbeitskreis AdNetworks ins Leben gerufen [17.10.2007, 13 Uhr]
- Mangelnde Transparenz und unklare Zuständigkeiten: BVDW fordert Stärkung der freiwilligen Selbstkontrolle [12.10.2007, 12 Uhr]
- BeraterNetzwerk der digitalen Wirtschaft widmet sich Methodik [05.10.2007, 09 Uhr]
- Einladung zur Pressekonferenz des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. [04.10.2007, 12 Uhr]