GALA-Studie zeigt weltweite Differenzen bei Bezahlung und Sozialleistungen in der Übersetzungsbranche

27.04.2009, 11 Uhr - eloquenza pr gmbh


(press1) - Aktuelle Studie des internationalen Verbands der Lokalisierungsindustrie lässt erstmalig auch Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise erkennen
München, 27. April 2009 - Die aktuelle Studie der Globalization and Localization Association (GALA), dem internationale Fachverband der Lokalisierungsindustrie, der die lokale Kommunikation als unerlässliche Komponente einer globalen Strategie fördert, zeigt auf, wie unterschiedlich die Gehälter und Sozialleistungen in der Übersetzungsbranche im weltweiten Vergleich sind! Bereits seit 2008 führt der Verband vierteljährliche Erhebungen unter seinen Mitgliedern durch, um ein fundiertes Grundlagenwissen über die Branche zu sammeln und diesen einen aktuellen Überblick über Löhne, Sozialleistungen und Personalressourcen zur Verfügung zu stellen. Insgesamt nahmen über 100 Unternehmen an der Befragung teil.

Die aktuelle Studie, durchgeführt zu Beginn des Jahres, beleuchtet dabei die Gehaltsspannen für eine Anzahl typischer Positionen in der Sprachdienstleistungs- und Lokalisierungsbranche. Das Ergebnis: Im Allgemeinen liegen die Gehälter in Nordamerika zwischen 10.000 bis 20.000 US-Dollar höher als in anderen Märkten. Beispielsweise verdienen europäischen Projektmanager unter 40.000 US-Dollar, alle vergleichbaren Positionen in Nordamerika jedoch darüber. Ähnliche Unterschiede konnten bei Softwareingenieuren, Softwareentwicklern sowie Marketingmanagern festgestellt werden. Erwartungsgemäß weisen einige Positionen größere Gehaltsspannen in allen untersuchten Regionen auf. Zu diesen Positionen gehören z.B. Sales Manager oder Business Development Manager, wobei hier die Berufserfahrung für die Unterschiede verantwortlich ist.

Anders gestaltet sich die Situation hinsichtlich der Höhe der Sozialleistungen: Hier liegen gerade die europäischen Angestellten in der Sprachdienstleistungs- und Lokalisierungsbranche ganz vorne - vor allem hinsichtlich bezahltem Urlaub. 50 % der Angestellten in Europa werden hier drei bis vier Wochen zugestanden, 32 % sogar fünf bis sechs Wochen. Am schlechtesten sind hier die Angestellten in Asien gestellt: Dort erhalten 62 % eine bis zwei Wochen bezahlten Urlaub und nur 31 % drei bis vier Wochen. Kein Unternehmen im asiatischen Raum gab eine Zeitspanne von mehr als vier Wochen an. Genau umgekehrt gestaltet sich die Situation in Nordamerika, wo 60 % der Arbeitnehmer drei bis vier Wochen und nur 30 % eine bis zwei Wochen bezahlten Urlaub erhalten. Auch in Südamerika und im Nahen Osten liegt der Wert bei der breiten Mehrheit bei drei bis vier Wochen.

Vor allem hinsichtlich der Sozialleistungen für Teilzeitkräfte fällt Europa aus dem Rahmen, wo auch für diese Angestellten besonders attraktive Pakete existieren: Fast ein Drittel der befragten Mitglieder aus Europa und dem Nahen Osten bieten ihren Teilzeitkräften beispielsweise auch Gesundheitsleistungen an (Nordamerika: 10 %, Asien: 18 %). Europa ist zudem die einzige Region, in der Teilzeitkräfte Investitionszulagen sowie bezahlten oder unbezahlten Mutterschafts- bzw. Vaterschaftsurlaub in Anspruch nehmen können und wo 20 % der Befragten ihren Teilzeitkräften sogar jährliche Bonuszahlungen gewähren.

Die GALA-Studie untersuchte zudem die Auswirkungen der anhaltenden Wirtschaftskrise auf die Sprachdienstleistungs- und Lokalisierungsbranche. Insgesamt über die Hälfte aller Befragten gab an, einen direkten Einfluss der Krise zu spüren. Lediglich 28 % konnten keine Änderung verzeichnen.
Die weiteren Studienergebnisse im Überblick:

  • Die Mehrheit der asiatischen Mitglieder verfügen über ein Budget für die Aus- und Weiterbildung ihrer Angestellten, was in allen anderen Regionen meist nicht der Fall ist. Der Betrag für ein solches Budget liegt für 2009 bei durchschnittlich knapp über 30.000 US-Dollar.
  • Regionenübergreifend gaben 70 % der Befragten an, dass ihre Angestellten ein
  • Training in Projektmanagement bräuchten; im Bereich Software vertraten diese Meinung 67 %.
  • Gleich beliebt in allen Regionen ist die Möglichkeit des Homeoffice, welche über zwei Drittel der Befragten ihren Angestellten anbieten. Einer der Befragten kommentiert: "Unsere Arbeit findet zu 100 Prozent online statt - Warum sollten wir unseren Angestellten also die Möglichkeit der Heimarbeit verwehren?"
  • Ebenso verhält es sich mit Gleitzeitarbeit: In 72 % der befragten Firmen ist irgendeine Form der Gleitzeit möglich, wobei meist ein Kernzeitraum mit Anwesenheitspflicht für alle Mitarbeiter vorgegeben ist.
  • In Asien gaben alle Befragten an, Dienstvorschriften für ihre Angestellten oder Betriebshandbücher zu haben. Dies ist auch in 81 % der nordamerikanischen Unternehmen der Fall, während der Prozentsatz in Europa mit 58 % vergleichsweise niedrig ist und nur durch den Nahen Osten und Südamerika unterschritten wird - dort sind solche Vorschriften vollkommen unüblich.
  • 69 % der Umfrageteilnehmer verzeichnen aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs eine rückläufige Nachfrage nach Dienstleistungen für die nächsten drei bis sechs Monate. Nur ein geringer Prozentsatz der europäischen Befragten (6 %) nimmt keine Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf sein Geschäft wahr, während weitere 6% sogar eine steigende Nachfrage feststellen konnten.
  • Nur 20 % der befragten GALA-Mitglieder verteilen ihre Ressourcen um, um während des Abschwungs erfolgreicher arbeiten zu können. Findet eine Umverteilung statt, so fließen mehr als 86 % davon in die Bereiche Marketing und Vertrieb.
  • 29 % der Teilnehmer gaben an, trotz des Abschwungs weiterhin zu investieren und zu expandieren. Einer der Befragten erklärt: "Wir sind überzeugt davon, dass Unternehmen, die ihre Ressourcen optimieren und in die Entwicklung investieren, als Gewinner aus dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwung hervorgehen werden."
  • Bei mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen führte die gegenwärtige wirtschaftliche Situation bisher noch nicht zur Stornierung von Projekten oder Verträgen - durchaus allerdings zu Aufschüben oder Verzögerungen. Einige Mitglieder gaben auch an, Verträge vereinzelt neu verhandeln oder auf Anfrage Preisnachlässe gewähren zu müssen.



  • Informationen über GALAGALA ist der internationale Fachverband der Lokalisierungsbranche. Mit seiner Arbeit will der Verband das Bewusstsein für die Branche schärfen und den Einsatz von Übersetzungsdienstleistungen, Sprachtechnologien und Managementlösungen gezielt vorantreiben. Zu den Mitgliedern von GALA gehören weltweit ca. 300 Unternehmen wie z.B. Übersetzungsfirmen, Lokalisierungsdienstleister, Globalisierungsberater, Internationalisierungsspezialisten und Technologieentwickler. Alle GALA-Mitglieder sind darauf konzentriert, mit Qualität, Service und Innovation ihre Kunden dabei zu unterstützen, sich erfolgreich auf dem Weltmarkt zu behaupten. Mehr Informationen sind erhältlich unter: http://www.gala-global.org  

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