Diabetes-World: Richtige Blutzuckermessung

03.12.2004, 10 Uhr - www.diabetes-world.net


(press1) - News von Diabetes-World
Von Dipl. oec. troph. Monika Haas
Die Blutzucker-Selbstmessung ist heutzutage im Grunde genommen "kinderleicht". Dennoch gibt es einige Dinge, auf die man besonders achten sollte, um gute Ergebnisse zu erhalten.

  • Blutentnahmestelle: Bei der Blutzuckermessung steht nach wie vor die Blutentnahme an der Fingerbeere im Vordergrund. Bei der Gewinnung des Blutstropfens sollten Sie den seitlichen Rand der Fingerbeere benutzen, da sich hier weniger sensible Nervenendigungen befinden. Besonders geeignet ist die rechte Fingerseite der linken Hand oder die linke Fingerseite der rechten Hand. Durch die bessere Blutversorgung an der Fingerbeere reicht zudem eine geringere Stechtiefe aus. Die Blutentnahme an alternativen Körperstellen (AST) ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, aber nicht mit allen Blutzucker-Messgeräten möglich.

  • Sauberkeit: Waschen Sie vor der Blutzuckermessung stets Ihre Hände mit warmem Wasser und trocknen Sie diese danach gut ab.
    - Zuckerrückstände von Lebensmitteln oder süßen Getränken werden an der Einstichstelle somit entfernt.

    - Die Durchblutung wird verbessert.

  • Desinfektion: Eine Desinfektion der Einstichstelle ist nicht nötig. Falls dies doch geschehen muss (z. B. in der Klinik aufgrund einer höheren Keimbelastung in der Luft) sollten Sie darauf achten, dass die Einstichstelle gut getrocknet ist bevor Sie messen. Ansonsten könnte das Messergebnis verfälscht werden.

  • Blutentnahme: Als Hilfe gibt es stiftähnliche Geräte, so genannte Stechhilfen, bei denen nach dem Aufsetzen auf die Haut manuell ein Mechanismus ausgelöst wird, der eine extrem fein geschliffene Nadel vorschnellen lässt. Die Tiefe des dadurch erzeugten Einstiches in die Haut ist bei den meisten Stechhilfen individuell einstellbar. Achten Sie auf einen regelmäßigen Austausch der Lanzetten: So ist eine hygienische und schmerzarme Blutentnahme möglich und die Haut verhornt nicht zu schnell.

  • Teststreifen: Entnehmen Sie die Teststreifen niemals mit feuchten Fingern aus der Teststreifenbox und verschließen Sie die Dose immer umgehend nach Entnahme der Teststreifen wieder mit dem Originalstopfen!
    Belassen Sie die Teststreifen immer in der Originalbox, da diese ein spezielles Trockenmittel in den Deckeln enthalten, so dass die Teststreifen vor Luftfeuchtigkeit geschützt sind. Verwenden Sie keine Teststreifen mehr, wenn das Verfallsdatum abgelaufen ist, da das Testergebnis dadurch beeinflusst werden kann.

  • Blutstropfen: Achten Sie darauf, dass der Blutstropfen ausreichend groß ist. Dies stellt bei den heutigen Teststreifen kein Problem mehr dar, da diese nur noch geringe Mengen an Blut benötigen (ca. 0,3 - 5 µl - das sind 0,3 bis fünf Millionstel eines Liters). Jedoch sollten Sie niemals zuvor die Einstichstelle quetschen, da Sie ansonsten z. B. Lymphe mit auspressen, die das Messergebnis verfälscht.

  • Messgerät: Die Codierung von Messgerät und Teststreifen müssen übereinstimmen. Eine fehlerhafte Codierung kann Messfehler bewirken. Ist das Messgerät dann bereit und der Blutstropfen ausreichend groß, können Sie den Blutstropfen auf den Teststreifen auftragen bzw. vom Teststreifen ansaugen lassen. Bei längeren Wartezeiten (≥ 25 sec) verdunstet ein Teil der Flüssigkeit, so dass die Blutzuckerkonzentration ansteigen kann.
    Nehmen Sie sich etwas Zeit und sparen Sie nicht an der falschen Stelle - Ihr Blutzucker wird es Ihnen danken!

    Quellen:
    1. Willms B: Was ein Diabetiker alles wissen muss (2001)
    2. Accu-Chek, Blutglukose-Messsysteme - Mögliche Ursachen für Messwert- Unterschiede (2003)
    3. Accu-Chek Methoden zur Diabetes-Selbstkontrolle
    4. Accu-Chek Ratgeber Das Diabetes 1 x 1 Für ein unbeschwertes Leben mit Diabetes
    5. Rili-BÄK Informationsmappe (2004)


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