E-Commerce-Risiken gemeinsam entgegentreten

06.06.2005, 14 Uhr - Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.


Arbeitskreis Vertrauen erstellt Empfehlungskatalog für Anbieter und Verbraucher

(press1) - Der Arbeitskreis Vertrauen will den vorhandenen Risiken im E-Commerce systematisch zu Leibe rücken. Das haben die Teilnehmer des von der Fachgruppe E-Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ins Leben gerufenen Arbeitskreises bei ihrer ersten Sitzung beschlossen. Dabei sollen auch andere Dialogpartner wie die Verbraucher Initiative e.V. und auch Datenschützer aktiv eingebunden werden. "Vertrauen ist das Schmiermittel für das reibungslose Funktionieren des E-Commerce", so Jean-Marc Noel (Trusted Shops GmbH), der gemeinsam mit Jan Pohle (Taylor Wessing) den Arbeitskreis leitet. Beide haben ein Konzept für die Systematisierung und Analyse von Risiko-Potentialen erarbeitet, das sie in den kommenden Monaten im Verbund mit den Unternehmen der Fachgruppe und den genannten Partnern umsetzen wollen.

Düsseldorf, 6. Juni 2005
Zum Auftakt der ersten Sitzung des Arbeitskreises bei der Pixelpark AG in Köln diskutierten die Unternehmensvertreter, darunter Richard Brodrecht (Leiter E-Commerce bei der Thomas Cook AG), mit Rechtsanwalt Dieter Kublitz (Vorsitzender der Verbraucher Initiative e.V. e.V.) unter dem Motto "Gläserner Kunde - Wunschtraum oder Albtraum?". Dabei kristallisierte sich sehr schnell heraus, dass auf beiden Seiten sowohl die Chancen als auch die Risiken in punkto Datenschutz ähnlich gesehen werden. "Transparenz ist der Anfang von allem", meint Jan Pohle in Anlehnung an das Motto eines großen deutschen Kreditinstituts. "Die aktive Aufklärung der Nutzer über die gesetzeskonforme Datenschutzpolitik eines E-Commerce-Unternehmens ist im Übrigen auch hervorragendes Eigenmarketing. Hier sind einige Unternehmen noch zu zurückhaltend,", so Pohle weiter. "Zwar haben bekannte Marken einen Vertrauensvorschuss,", betont Richard Brodrecht, "der jedoch schnell verspielt wird, wenn nicht die tatsächlichen Leistungen offen gelegt oder Kunden ungezielt mit Informationen zugepflastert werden."

Noch einen Schritt weiter geht Verbraucherschützer Dieter Kublitz: "Warum ist es eigentlich nicht möglich, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gezielt in das Vertragsrecht im E-Commerce-Bereich aufzunehmen. Jedes Unternehmen, das dem Verbraucher die bewusste Entscheidung hinsichtlich des Umfangs und der Nutzung personenbezogener Daten in mehreren Abstufungen ermöglicht, statt pauschal um das Einverständnis für die Weiterverwendung zu Werbungszwecken zu bitten, kann dabei eigentlich nur gewinnen." Unternehmen könnten dabei trotzdem, aber eben gesondert danach fragen, ob die Daten auch für Werbezwecke oder die Weiterverwendung durch Dritte genutzt werden können. Insgesamt setze es aber die Mündigkeit und die ausreichende Information des Verbrauchers voraus, damit er über die Vor- und Nachteile einer gezielten Nutzung von Kundendaten mit Hilfe der interaktiven Medien eine Entscheidung treffen könne.
Der Arbeitskreis will vor diesem Hintergrund entsprechende Empfehlungen und Informationsmaterialien systematisch zusammen stellen und Anbietern und Verbrauchern zur Verfügung stellen, um so weiter Vertrauen auf Seiten der E-Commerce-Kunden aufzubauen. Zu diesem Zweck sollen die potentiellen Risikofaktoren - von der Zahlungsabwicklung bis zum sogenannten Phishing (Passwortklau) aufgearbeitet werden, um entsprechende Empfehlungen auszusprechen. Die Fertigstellung dieser Systematik ist für den Herbst geplant.

"Wir vertreten die Auffassung, dass es hierzu nicht nur der Zusammenarbeit der verschiedenen Marktteilnehmer bedarf. Auch die Verbraucher- und Datenschützer sowie andere Organisationen, etwa das Bundesamt für Sicherheit in der Informationswirtschaft (BSI), sind hier aufgefordert, sich an diesem Vorhaben zu beteiligen. Einen ersten wichtigen Schritt haben wir durch die Aufnahme des Dialogs mit der Verbraucher Initiative e.V. erzielt", zeigt sich Jean-Marc Noel zufrieden mit der ersten Sitzung. Das nächste informelle Treffen wird im Anschluss an den Deutschen Multimedia Kongress - Digitale Wirtschaft am 28. Juni in Berlin stattfinden, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den unten angegebenen Kontakt.

Kontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Christina Thomas, Koordination der FG E-Commerce
Tel. 030 88 00 78 -30; Fax: -33
mailto:thomas@bvdw.org    
Presse:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Christoph Salzig, Pressesprecher
Tel. 0211 600 456 -26, Fax: -33
mailto:salzig@bvdw.org    
Die Pressemitteilung zum Download finden Sie unter:
http://www.bvdw.org/ww/de/7_pub/aktuelles/pressemitteilungen.cfm    
Wir über uns:
Mit Beschluss der zwölften Mitgliederversammlung heißt der Deutsche Multimedia Verband (dmmv) e.V. künftig Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. Der BVDW ist Europas mitgliederstärkste Interessen- und Berufsvertretung der Digitalen Wirtschaft mit mehr als 940.000 Beschäftigten. Die rund 900 Mitglieder des BVDW sind in den Sektoren Internet- und Multimedia-Dienstleistungen, Softwareentwicklung und - handel, Systemhäuser, Zugangsplattformen, Online-Dienste und Internetangebote (E-Content, E-Commerce, E-Services) tätig. Er vertritt bundesweit insgesamt rund 1.400 Unternehmen* der Digitalen Wirtschaft in allen medien- und ordnungspolitischen Belangen.

Als der maßgebliche Berufsverband entwickelt der BVDW Aus- und Weiterbildungsmodelle (mit Zertifizierung zur Qualitätssicherung), Kalkulationsgrundlagen, Musterverträge und Handlungsempfehlungen für die neuen Tätigkeitsfelder. Seine Kernfunktion liegt neben der politischen Arbeit in seiner Leistung als Know-how-Pool, Austauschplattform und Anbieter von Serviceleistungen für seine Mitglieder.

Der BVDW bietet den wichtigsten Branchensegmenten in eigenständigen Fachgruppen zu den Themen Aus- und Weiterbildung, Agenturen, Dienstleister, E-Commerce, E-Content/E-Services, Online-Vermarktung und Softwareindustrie ein umfassendes Inhalteangebot auf seiner Website (http://www.bvdw.org     ). Mit Foren, Mailinglisten, Votings und Downloads steht den Mitgliedern eine effektive Arbeitsplattform zur Verfügung. Die inhaltliche Arbeit wird in mehr als 20 Arbeitskreisen und Projektgruppen vorbereitet.

Als Ansprechpartner für Behörden, Presse und andere Branchenvertretungen ist es dem BVDW gelungen, eine starke Interessenvertretung zu schaffen, um dem Bereich der Interaktiven Medien ein für alle Marktteilnehmer ertragreiches Tätigkeitsfeld zu gewährleisten.

* BVDW-Mitglieder und die vom BVDW politisch vertretenen Unternehmen des Netzwerks der Digitalen Wirtschaft