"Wie viel Flüssigkeit benötige ich im Winter?" -- Richtig Trinken in der kalten Jahreszeit
27.01.2021, 17 Uhr - Forum Trinkwasser e. V. c/o :relations Gesellschaft für Kommunikation mbH
(press1) - 27. Januar 2021 - Winterzeit - Erkältungszeit. Von Gesundheitsexperten wird häufig empfohlen, gerade im Winter vermehrt zu trinken und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ob das stimmt? Wir haben mit Dr. Michael Boschmann, Klinischer Pharmakologe und Stoffwechselexperte an der Charité Universitätsmedizin Berlin, CBB, gesprochen und um Rat gebeten. "Die allgemeine Empfehlung für eine im Durchschnitt sicher ausreichende Trinkmenge bei Gesunden lautet im Sommer wie im Winter 1,5 bis 2 Liter pro Person und Tag. Für diese Empfehlungen gibt es allerdings keine systematischen Untersuchungen. Die Empfehlung basiert eher auf Erfahrungen." Man solle hauptsächlich trinken, wenn man tatsächlich Durst habe, so der Experte. Bei alten Menschen kann das Durstempfinden durchaus vermindert sein. Besonders bei Alleinstehenden sollte in Situationen oder Zeiten erhöhten Flüssigkeitsbedarfs durch die Betreuenden auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden. Bei Patienten mit Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen ist das Trinkverhalten mit dem Arzt abzusprechen. Hier ist die empfohlene Trinkmenge mitunter geringer, um Wasseransammlungen in Organen, wie beispielsweise der Lunge, vorzubeugen.
Der Flüssigkeitsbedarf ist natürlich auch abhängig von der körperlichen Aktivität und vom dadurch bedingten Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. Auch trockene Heizungsluft in den heute oftmals gut isolierten Häusern und Wohnungen bzw. öffentlichen Gebäuden und Büros ist ein wichtiger Faktor. Dr. Boschmann: "Das führt dazu, dass auch die Schleimhäute leichter austrocknen. Hier ein Glas Wasser zwischendurch zu trinken, ist durchaus hilfreich."
Mit Wasser Rachen-Schleimhäute gut feucht halten
Immer wieder ist zu lesen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr könne dazu beitragen, einer Erkältung vorzubeugen, sie gar zu verhindern oder ihren Verlauf zu mildern. Stimmt das? "Durchaus", sagt Michael Boschmann. "Trockene Schleimhäute im Rachenraum können tatsächlich Infekte, vor allem virale, begünstigen. Trockene Schleimhäute sind nämlich weniger gut durchblutet und können ihre Barriere- und Schutzfunktion nicht mehr effektiv ausüben. Auch deshalb ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr empfehlenswert." Wasser ist ein hervorragender Durstlöscher. Dabei kann man bei uns bedenkenlos auf das Wasser aus dem Hahn zurückgreifen, denn unser Leitungswasser ist nach wie vor eines der am besten kontrollierten weltweit. Mineralwasser ist dem keineswegs pauschal überlegen", erläutert Dr. Boschmann. Überdies ist es praktisch überall verfügbar und kostet im Durchschnitt gerade mal 0,2 Cent pro Liter.
Kräutertees mit therapeutischer Wirkung bei Atemwegsinfekten
Trotzdem ist pures Wasser trinken nicht jedermanns Sache. Ein kleiner Zusatz von natürlichem Limonen- oder Zitronensaft kann hier zusätzlich erfrischend sein. Aber auch Kräutertees spielen, gerade in Erkältungszeiten, eine wichtige Rolle. "Sie können durch ihren Gehalt an Vitaminen oder entzündungshemmenden Inhaltsstoffen Infekten der Atemwege vorbeugen und bei leichten Infekten therapeutische Wirkungen haben", so Dr. Boschmann. Bekannte Kräutertees mit solchen Wirkungen sind nach seiner Überzeugung Hagebutten-, Ingwer-, Lindenblüten-, Salbei- und Sanddorn-Tee oder solche mit Zusätzen von Thymian. Bei Magen-Darm-Verstimmungen, die durchaus mit Erkältungskrankheiten auftreten können, helfen auch die bekannten Kamillen-, Pfefferminz- oder kombinierte Tees mit Fenchel, Anis und Kümmel.
Ausreichend trinken auch gut gegen saisonal trockene Haut
Menschen berichten im Winter häufig davon, dass die Haut trockener werde. "Das ist gerade bei trockenen, kühlen Wetterlagen öfters der Fall. Gerade Hände und das Gesicht sind dann betroffen. "Hier kann das Eincremen mit bestimmten Feuchtigkeitscremes helfen. Zudem gibt es wissenschaftliche Hinweise, dass ausreichendes Trinken von Wasser bzw. Kräutertees zu einer Verbesserung der sogenannten Hydratation der Haut führt - also zu einer Verbesserung des Wassergehaltes der Haut und somit zu einer verbesserten Durchblutung und Funktion", sagt Dr. Boschmann.
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