Schiltach im Schwarzwald ist das InternetDorf/2007 / Fünf weitere Gemeinden ausgezeichnet

01.03.2007, 11 Uhr - MFG Baden-Württemberg mbH Innovationsagentur für IT und Medien


(press1) - Minister Peter Hauk MdL:"Gemeinden im Ländlichen Raum bieten neue Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten für die Bürger"
"Die Internetangebote unserer Gemeinden im Ländlichen Raum werden kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Der Wettbewerb InternetDorf unterstützt dabei die Verbreitung innovativer Online-Dienste und stärkt so die Spitzenposition des Landes beim Einsatz von Informationstechnologien und Medien. Die Sieger des Landeswettbewerbs 2007 stehen fest und ich freue mich, den bundesweit einzigartigen Preis InternetDorf/2007 an die Stadt Schiltach vergeben zu können", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (1. März) in Stuttgart, bei der Preisverleihung InternetDorf/2007. Prämiert werden im Rahmen dieses Wettbewerbs jährlich die besten Internet-Auftritte von Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnern.

"Die Einbindung von aktuellen Web 2.0-Technologien und Community-Plattformen auf den kommunalen Websites, wie beispielsweise "Stadtwikis", "Bürgerblogs" oder Foto- und Filmforen eröffnen neue Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung in der virtuellen Gemeindewelt. Besonders wichtig für den Erfolg der Online-Angebote sind neben einem schnellen Internetzugang in den ländlichen Regionen vor allem benutzerfreundliche und barrierefreie Websites", betonte Hauk.

In einem hochklassigen Bewerberfeld von 69 Gemeinden konnten sich Schiltach im Landkreis Rottweil (InternetDorf/2007), Bodelshausen im Landkreis Tübingen (Bestes E-Government-Angebot), Sternenfels im Enzkreis (Beste Community), Abstatt im Landkreis Heilbronn (Bestes Webdesign), Heimsheim im Enzkreis (Beste Barrierefreiheit) und Bühlerzell im Landkreis Schwäbisch Hall (Innovation des Jahres) durchsetzen. Der Wettbewerb von der MFG Baden-Württemberg, der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg und dem Gemeindetag Baden-Württemberg fand dieses Jahr bereits zum achten Mal statt.

Erstmals vergeben wurde der Preis in der Kategorie "Bestes E-Government-Angebot". Hierdurch soll verstärkt die Integration von Online-Bürgerdiensten in die Verwaltungsfachverfahren innerhalb der Gemeinden vorangebracht werden. "Durch den Einsatz von neuen Informations- und Kommunikationstechnologien werden die Abläufe in der Verwaltung neu überdacht und organisiert. Schnelleres, einfacheres und effizienteres Arbeiten ist so möglich," unterstrich Minister Hauk. Damit soll auch die Zukunftsfähigkeit der Gemeindeverwaltungen in Baden-Württemberg gestärkt werden.

Damit auch Gemeinden ohne komplett überarbeitete Internet-Angebote in Zeiten knapper Haushaltsmittel eine Chance haben, für besonders kreative und vorbildliche Anwendungen und Entwicklungen im Rahmen ihrer Website ausgezeichnet zu werden, wurde auch dieses Jahr wieder ein Preis für die "Innovation des Jahres" ausgeschrieben. "Baden-Württembergs Gemeinden gehören zu den innovativsten der Republik und leisten damit auch ihren Beitrag dazu, dass das Land der schnellst wachsende Softwarestandort in Deutschland bleibt. Die Gemeinde Bühlerzell mit ihrer Verbindung von Satellitenaufnahmen und Standortinformationen steht beispielhaft für diese herausragende Innovationskraft", so Klaus Haasis, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, der Innovationsagentur des Landes für Informationstechnologie und Medien.



Informationen zu den Preisträgern:
Das InternetDorf/2007 mit dem besten Gesamtangebot ist die Stadt Schiltach (Landkreis Rottweil, www.schiltach.de   ). Schiltach bietet umfangreiche und zielgruppenorientierte Informationen und Serviceangebote. Insgesamt ist der Internetauftritt in allen Bereichen (Aktuelles, Bürger, Tourismus, Wirtschaft etc.) sehr umfassend dargestellt. Besonders hervorzuheben ist der hochwertige Online-Bürgerservice, bei dem die Inhalte des Verwaltungsportals "service-bw" des Landes integriert sind, und die interaktiven Web 2.0-Elemente. So hat die Stadt ein Stadtwiki eingerichtet, bei dem - wie bei der Wikipedia - jede einzelne Seite durch Jedermann verändert, verlinkt und bebildert werden kann. Das Online-Lexikon enthält Informationen zu sämtlichen interessanten Themen, die einen Bezug zu der Stadt Schiltach und der Umgebung haben. Unter der Rubrik "Schiltacher Zeitzeugen" können Podcasts zu historischen Themen, alte Filme und Bilder abgerufen werden. Die Stadtverwaltung möchte diese Geschichten und Dokumente sammeln und für die Nachwelt aufbewahren. Im Schiltacher Fotoforum "schikr" können Fotos von Veranstaltungen, Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten zum Thema Schiltach eingestellt werden. Für Touristen gibt es neben Gewinnspielen und Grußkarten eine audiovisuelle Stadtführung und einen Stadtrundgang mit 360° Panoramabildern. Die Stadt nutzt so die Vorteile des Mediums Internet für das Tourismusmarketing und ist für Besucher im Netz attraktiv. Der Zugang zu den elektronischen Verwaltungsdienstleistungen sowie die Navigation allgemein und die grafische Gestaltung des Internet-Angebots sind hervorragend. Auch auf die Barrierefreiheit des Angebots wurde geachtet. So kann die Website über die Tastatur gesteuert und die Schrift vergrößert werden.

Die Gemeinde Bodelshausen (Landkreis Tübingen, www.bodelshausen.de   ) ist Preisträger in der Kategorie bestes E-Government-Angebot. Die Gemeinde bietet den Bürgern auf ihrer Website ein umfangreiches Service- und Dienstleistungsangebot. Bodelshausen nutzt dabei die Möglichkeiten der elektronischen Formulare des Datenverarbeitungsverbunds Baden-Württemberg und hat die Informationen des Landesverwaltungsportals "service-bw" zu verschiedensten Lebenslagen und entsprechenden Verfahrensbeschreibungen sowie einen Behördenwegweiser mit direkten Links voll in ihr Internetangebot eingebunden. Die Formulare bieten Plausibilitätsprüfungen, automatische Berechnungen und eingebaute Logiken und ermöglichen so eine hohe Datenqualität. Die in die Formulare eingegebenen Daten werden nach dem Versand zum Teil direkt in die Fachverfahren aufgenommen oder können an die zuständigen Sachbearbeiter geschickt und von diesen elektronisch weiterverarbeitet werden. Bei der Anbindung der Online-Bürgerdienste an die Verwaltungsverfahren zeichnet sich Bodelshausen durch gut durchdachte Ansätze und eine systematische Herange-hensweise aus. Das E-Government-Angebot der Gemeinde erleichtert den Bürgern den Zugang zur Verwaltung in Baden-Württemberg, vermittelt Informationen über Behörden und Verwaltungsabläufe und ermöglicht die Online-Abwicklung von zahlreichen Verwaltungsvorgängen.

Die Gemeinde Sternenfels (Enzkreis, www.sternenfels.de   ) ist Sieger in der Kategorie "Beste Community". Der Internet-Auftritt zeichnet sich besonders durch neue Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten für die Benutzer aus. Interessierte Bürger, Vereine oder Unternehmer haben die Möglichkeit, Inhalte beizusteuern, zu kommentieren und gemeinsam an Beiträgen zu arbeiten. Beispielsweise können Sie Bilder überspielen, die gleichzeitig im Sternenfelser Flickr-Account (www.flickr.com/photos/sternenfels/   ) abgelegt werden, oder Beiträge fortschreiben, die von der Redaktion ebenfalls bei Wikipedia veröffentlicht werden. Darüber hinaus können die Nutzer den Artikeln eigene Schlagworte, so genannte "Tags" hinzufügen. Die Schlagworte verbessern die Suchfunktionalität des Angebots und ermöglichen die bessere Vernetzung von Artikeln. Statt einer Navigation mit umständlichen Rubriken und Menüpunkten gibt es auf der Sternenfelser Startseite, wie bei der weltweit größten Suchmaschine Google, ein zentrales Suchfenster. Der Anspruch der Gemeinde ist es, die Besucher der Website durch die eingegebenen Suchbegriffe ohne Umwege zum Ziel zu führen. Sternenfels bietet ein innovatives, konsequent an aktuellen Web 2.0-Trends ausgerichtetes Bürgerportal, bei dem das aktive Mitwirken des Einzelnen an den Inhalten im Vordergrund steht.

Die Gemeinde Abstatt (Landkreis Heilbronn, www.abstatt.de   ) gewinnt den Preis für das beste Webdesign. Der Internetauftritt der Stadt zeichnet sich durch eine sehr ansprechende Gestaltung sowie ein klares und benutzerfreundliches Design aus. Die Grundsätze der Usability wurden berücksichtigt und der Benutzer behält jederzeit die Orientierung. Die Gemeinde Abstatt präsentiert sich auf ihrer Website mit einer sehr schönen und anregenden Bildsprache sowie einer konsequenten Farbführung, die sich auch in den Bilderwelten widerspiegelt. Das Internetangebot ist weitgehend barrierefrei. So sorgen zum Beispiel starke Kontraste für eine gute Lesbarkeit der Texte.

Die Stadt Heimsheim (Enzkreis, www.heimsheim.de   ) erhält den Preis für die beste Barrierefreiheit, das beste behindertengerechte Angebot. Hinsichtlich des uneingeschränkten Zugangs für jeden Nutzer zu allen Informationen ist der Internetauftritt der Gemeinde vorbildlich. Heimsheim erfüllt die meisten der geprüften Kriterien. Die Texte sind für sehbehinderte Nutzer gut lesbar, weil die Kontraste gut und die Schriften skalierbar sind. Die Schrift kann von sehbehinderten Menschen über den Browser sowie direkt auf der Website vergrößert werden. Positiv ist, dass für die Hauptnavigationspunkte keine Schriftgrafiken eingesetzt wurden. Auf Schriftgrafiken sollte verzichtet werden, da diese mit den meisten Browsern gar nicht oder nur mit Qualitätsverlust skalierbar sind. Die Seiten sind sehr übersichtlich gestaltet. Eine Pfadnavigation, Überschriften und Dokumententitel zeigen dem Nutzer, auf welcher Seite er sich gerade befindet. Überschriften gliedern auch für blinde Surfer die Inhalte. Im HTML-Code ausgezeichnete Überschriften ermöglichen blinden Nutzern die Anzeige von Überschriftenlisten, die das Springen zu dem gewünschten Abschnitt ermöglichen. So wird ein schnelles Navigieren im Inhaltsbereich der Seite unterstützt. Die meisten Bilder werden für blinde Nutzer gut beschrieben. Auch von behinderten Menschen, die keine Maus bedienen können und nur mit der Tabulatortaste von Link zu Link springen, kann die Website problemlos bedient werden.

Die Gemeinde Bühlerzell (Landkreis Schwäbisch Hall, www.buehlerzell.de   ) ist Preisträger in der Kategorie "Innovation des Jahres". Ausgezeichnet wird der Satellitenplan der Gemeinde mit umfangreichen lokalen Overlay-Informationen zu örtlichen Einrichtungen. Die Einbindung geografischer Informationen verbunden mit Landkarten, Stadtplänen sowie Luftbildern und Satellitenfotos ist derzeit einer der großen Internet-Trends. Die entsprechenden Dienste werden beispielsweise von Google (Google Maps/Earth) und Microsoft (Microsoft Virtual Earth) angeboten. Bühlerzell nutzt wie andere Kommunen auch den Dienst "Google Maps" und hat diesen jedoch durch die Einbindung lokaler Informationen für den eigenen Internetauftritt optimiert. Der Satellitenplan von Bühlerzell ist der umfangreichste, den die Jury gefunden hat. Insofern erhält Bühlerzell die Auszeichnung "Innovation des Jahres" stellvertretend auch für andere Gemeinden, die ähnliche Dienste anbieten. In sieben Rubriken ist praktisch ganz Bühlerzell abgebildet. Aus der Vogelperspektive kann man sich an die Gemeinde heran zoomen. Auf der klassischen Karte, dem Satellitenbild oder einer Mischung aus beiden Ansichten können unter anderem gesucht werden: Die Albvereins-Schutzhütte, Altglas-Container, Bushaltestellen, Friedhöfe, Gasthöfe, Geldautomaten, Grillstellen, Kindergärten, Kirchen, Kläranlagen, Spielplätze, Telefonzellen und öffentliche Toiletten. Wander- und Radwege oder auch Baugebiete werden mit einer Overlay-Funktion angezeigt. Außerdem findet man über die Objekt- und Straßensuche das gewünschte Ziel schnell und punktgenau: mit Fotos, teilweise in 360-Grad Panoramen, und allen zugehörigen Informationen und Verlinkungen.

Zu den besten zehn Gemeinden gehören außerdem:Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis, www.bad-duerrheim.de   ): Gutes Gesamtangebot. Erolzheim (Landkreis Biberach, www.erolzheim.de   ): Gutes Webdesign. Oberstenfeld (Landkreis Ludwigsburg, www.oberstenfeld.de   ): Gutes Gesamtangebot. Steißlingen (Landkreis Konstanz, www.steisslingen.de   ): Gute Barrierefreiheit.

Zusatzinformation:Zur Fachjury gehörten Alexander Hornung (Ernst & Young, Stuttgart), Stephan Jaud (Innenministerium Baden-Württemberg), Ute Klaus (Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg), Brigitte Luckhardt (WEB for ALL, Heidelberg), Jörg Rühl (seitenblick interaktive medien GmbH, Stuttgart), Alexander Schaeff (Fachzeitschrift "Kommune 21", Tübingen), Veit Strasser (MFG Baden-Württemberg) und Bürgermeister Norbert Swoboda (Gemeindetag Baden-Württemberg / Gemeinde Lauterbach im Schwarzwald)

Über die MFG Baden-Württemberg:Die MFG gehört zu den führenden Innovationsagenturen für IT und Medien in Europa mit Schwerpunkt Informationstechnologie, Software, Telekommunikation und Creative Industries. Ziel ist die Vernetzung von Kreativwirtschaft und Technologiebranchen zur Stärkung des deutschen Südwesten, zur Förderung von Kooperationen in Europa und zur Unterstützung globaler Zusammenarbeit. Dabei stehen besonders Anwender-branchen als potenzielle Kunden und Abnehmer im Fokus. Mit ihren nach ISO 9001 zertifizierten Dienstleistungen und 90.000 Technologiebeziehungen gehört sie international zu den Vorreitern für systemische Standortentwicklung in öffentlich-privaten Partnerschaften.

Die Pressestelle des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum kann nach der Preisverleihung Bilder per E-Mail auf Wunsch zusenden. Bitte richten Sie Ihre Anfrage an die Geschäftsstelle, Christa Krause: 0711/126-2355.

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